Die Zeitung Oberhessische Presse berichtete am 20. September, dass die togolesische Familie Kpakou aus Cölbe (Hessen) am vorletzten Samstag durch die Abschiebung ihrer Kinder getrennt worden sei. Während demnach sechs der Kindern in der Nacht alleine von Hamburg nach Lomé geflogen wurden, wehrten sich die Mutter und die älteste Tochter am Frankfurter Flughafen so sehr, dass ihre Abschiebung abgebrochen wurde. Sie wurden in Abschiebehaft genommen. Die beiden mit ihnen festgenommen Kinder, der sechsjährige Sohn und die zweijährige Enkelin, wurden dem Jugendamt übergeben. Nach Aussage eines Sprechers des Regierungspräsidiums Gießen seien die Familienmitglieder in Togo von Vertretern der Deutschen Botschaft und Verwandten empfangen worden. Der Vater der Familie ist wegen gesundheitlicher Probleme bisher von der Abschiebung ausgenommen worden. Menschenrechtsgruppen kritisieren seit Jahren das autoritäre Regime des togolesischen Präsidenten Faure Gnassingbé. Ebenfalls am 20. September berichtete das Hamburger Abendblatt, dass am Montag der vorigen Woche 32 Menschen aus Schwarzafrika abgeschoben worden seien. Bis kurz vor ihrer »geheimen Sammelabschiebung« mit einer Chartermaschine wussten die Häftlinge nicht, was ihnen bevorsteht. Der Hamburger Innensenator Udo Nagel (parteilos) bezeichnete die Aktion als einen »Beleg für die gute Zusammenarbeit nationaler und internationaler Behörden«. Wie der Tagespiegel am selben Tag berichtete, ist die Zahl der rechten Übergriffe in Berlin in den ersten acht Monaten dieses Jahres erneut gestiegen. Nach Angaben der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus stieg die Anzahl der Gewalttaten im Vergleich zum Vorjahr um zehn auf 81 Übergriffe. Am 16. September beschimpften Fans des Fußballvereins Alemannia Aachen während eines Bundesligaspiels gegen Borussia Möchengladbach den Brasilianer Kahe wiederholt als »Scheißasylbewerber«. Der Schiedsrichter drohte mit dem Abbruch des Spiels. Unbekannte beschimpften am 15. September an einer Tankstelle in Mittenwalde (Bayern) einen polnischen Lastwagenfahrer und schlugen ihn zusammen. Zunächst habe ein Mann aus einer vierköpfigen Gruppe heraus den Polen, der gerade sein Fahrzeug betankte, mit Naziparolen beleidigt, dann habe der Angreifer ihn mit Fausthieben und Tritten tracktiert, teilte die Polizei mit. Die Gruppe sei schließlich in einem Auto mit Kennzeichen des Landkreises Teltow-Fläming in Brandenburg geflüchtet. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen des Nationalsozialismus, Volksverhetzung und Körperverletzung. Wie die FAZ am selben Tag berichtete, wurden zwei 22 und 38 Jahre alte Jordanier aus Offenbach (Hessen) abgeschoben. Ihnen wurde Betrug vorgeworfen. Die beiden Männer hatten sich als Palästinenser ausgegeben, um als Asylbewerber einen Anspruch auf Behandlung ihrer chronischen Erkrankung zu erwerben.
(jsm)