Die Aktionen verliefen laut Polizei bis zum frühen Nachmittag friedlich. „Wir haben als demokratische Bürger dieser Stadt das Recht und die Pflicht zu protestieren, wenn Neonazis demonstrieren“, sagte Thierse. „Wir dürfen ihnen die Straße nicht überlassen.“ Er forderte erneut ein NPD-Verbot. Gysi sagte, die Gesellschaft dürfe die NPD nicht tolerieren.
Mit einer Sitzblockade auf dem S-Bahnhof Schöneweide hatten nach Polizeiangaben rund 120 linke Gegendemonstranten versucht, den NPD-Anhängern den Zutritt zum Veranstaltungsort zu versperren. Dadurch begann die Veranstaltung erst mit einer Stunde Verspätung. Dazu hatten sich laut Polizei etwa 150 Teilnehmer versammelt. „Die Proteste sind ein wichtiges Signal der Zivilgesellschaft, dass Neonazis in Schöneweide nicht erwünscht sind“, sagte Bianca Klose von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus. „Die Parteien sind ihrer demokratischen Verantwortung gerecht geworden.“ Sie kritisierte, dass die Proteste von der Polizei nicht wie geplant in Sicht- und Hörweite der Rechtsextremen stattfinden konnten.