Das fünfte Jahr in Folge steht dem Berliner Südosten im Dezember ein rechtsextremer Aufmarsch bevor, der voraussichtlich in Rudow starten wird. Auch in diesem Jahr fordern die Rechtsextremen wieder die Schaffung eines “nationalen Jugendzentrums” und demonstrieren für “Meinungsfreiheit”.
Es ist nichts Neues, dass sich die rechtsextreme NPD besonders Jugendlichen zuwendet, um sie für ihre demokratiefeindlichen Ziele zu gewinnen. Ihre “Schulhof-CDs” und ihre derzeit in Berlin und Brandenburg verteilte “Schülerzeitung” sind Beispiele dafür, mit welchen Mitteln die NPD diese Strategie verfolgt.
Auch in Treptow-Köpenick und in Neukölln haben rechtsextreme Kader und Aktivist/innen in der Vergangenheit wiederholt versucht, in Jugend- freizeiteinrichtungen junge Menschen zu rekrutieren. Durch das demokratische Engagement von Jugendarbeiter/innen und Jugendamt sowie mit externer fachlicher Unterstützung konnte dies jedoch verhindert werden.
Wenngleich die Rechtsextremen mit vermeintlich sozialen Losungen wie “Mehr Perspektiven für Jugendliche” auftreten, hat sich doch im rechtsextremen Ideologiegebäude nichts Grundlegendes geändert: Reale soziale Probleme werden in altbekannter Weise mit Rassismus und Antisemitismus verknüpft, soziale Fragen völkisch-rassistisch beantwortet. So werden einfache Erklärungen und Feindbilder für unübersichtliche gesellschaftliche Verhältnisse angeboten. Das Eintreten der Rechtsextremen für Meinungsfreiheit bedeutet nichts anderes als die Abschaffung der Gesetzesparagraphen, mit denen der Staat menschenfeindliche, volksverhetzende und den Nationalsozialismus verherrlichende Äußerungen strafrechtlich verfolgt.
Treptow-Köpenick ist ein Bezirk, in dem sich seit vielen Jahren Akteure aus der Zivilgesellschaft und aus Politik und Verwaltung im “Bündnis für Demokratie und Toleranz” engagieren. Diese Zusammenarbeit erleichterte in der Vergangenheit einen lautstarken und bunten Protest gegen den rechtsextremen Aufmarsch. Und auch in Süd-Neukölln gibt es engagierte Menschen, beispielsweise aus dem “Aktionsbündnis für Demokratie und Toleranz und gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Rudow”, die auch 2007 wieder ein Zeichen gegen die Demonstration der Rechtsextremen setzen werden.
Bewegen wir uns auch diesmal am 1. Dezember für die Demokratie und zeigen, dass wir die Verbreitung von rassistischen und menschenverachtenden Parolen nicht unwidersprochen akzeptieren werden – weder in Treptow-Köpenick noch in Neukölln oder anderswo.
Treffpunkt: Sonnabend, 1. Dezember 2007 um 10.30 Uhr
*Ort: Kreuzung Neuköllner Straße | Groß-Ziethener Chaussee
(direkt am U-Bahnhof Rudow)*
Aktuelle Infos finden Sie hier auf www.mbr-berlin.de.
Neuigkeiten zum Demoverlauf
Zum Orientierungsplan für Aktivitäten zum Aufmarsch am 01.12.2007
Aufrufe zu Gegenaktivitäten
Zum Aufruf des Rudower Aktionsbündnisses
Die Bürgerstiftung Neukölln unterstützt den Aufruf des Aktionsbündnisses Rudow
Zum Aufruf des Bündnisses aus Treptow-Köpenick
Zum Aufruf des Berliner Landesverbands der Partei DIE LINKE
Zum Aufruf des Antifa-Bündnisses Antifa-Event statt Nazi-Advent! Naziaufmarsch sabotieren!
Aufruf der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek sowie der Fantastischen Vier zur Gegendemonstration am 1.12.
Die Fantastischen Vier rufen zur Gegendemonstration am 1.12. in Rudow auf
Ausgewählte Presseberichte über die Gegenaktivitäten zum 01.12.
Die Berliner Morgenpost: Proteste gegen rechtsextreme Demo
Die tageszeitung: Krach schlagen gegen rechts
die tageszeitung: Neuköllns Bürgermeister fordert NPD-Verbot
Das Neue Deutschland: Meine Sicht
“Die Welt: Proteste gegen rechtsextreme Demo (29.11.07)”:
Die Berliner Zeitung: Lautes und buntes Fest gegen Rechts
Das Neue Deutschland: Nazis können nicht nach Treptow
Die Berliner Zeitung: Route für Samstag steht fest
Der Tagespiegel: Neonazis wollen durch Neukölln marschieren
Das Neue Deutschland: Sambatrommeln gegen Nazigegröle
Die Welt: Kundgebung gegen rechtsgerichtete Dezember-Demo
Sie benötigen Plakate, T-Shirts oder Wimpel für die Gegenaktivitäten? » Hier werden Sie fündig!
Antifa-Veranstaltungen im Vorfeld des 1.12.
Als Vorbereitung für die Gegenaktivitäten gegen den Aufmarsch lädt das » Antifa-Bündnis Antifa-Event statt Nazi-Advent! Naziaufmarsch sabotieren! zu mehreren Infoveranstaltungen ein.
Für den Vorabend des 01.12. organisiert das Bündnis eine Demonstration am Freitag, den 30. November 2007, um 19 Uhr, mit der u.a. auf lokale Nazi-Strukturen hingewiesen werden soll. Treffpunkt ist der U-Bhf Zwickauer Damm (U7), Berlin-Gropiusstadt.