Berliner Kurier (21.09.2006)

Im Wahlkampf waren sich alle Parteien einig: Die Berliner Anti-Rechts-Projekte müssen weiter mit voller Kraft arbeiten. In dieser Woche melden sich die Mitarbeiter der Anti-Rechts-Beratungen nun arbeitslos.

Betroffen sind zum Beispiel die fünf Mitarbeiter von “reach out”. Deren Aufgabe noch: Die Betreuung von Opfern rechter Gewalt. Das reicht von der Beratung, wie man eine Entschädigung beantragt über die psychologische Betreuung bis hin zur Suche nach neuer Wohnung oder neuem Arbeitsplatz.

Dafür stehen 220 000 Euro im Jahr zur Verfügung, zur Hälfte von Berlin finanziert, zur Hälfte vom Bund. Projekt-Leiterin Sabine Seyb: “Ursprünglich war die Förderung höher. Die letzte Kürzung konnten wir damit auffangen, dass wir die meisten unserer Stellen als Teilzeitstellen ausgaben. Dabei arbeiten wir nach wie vor eigentlich alle voll.” Doch Ende des Jahres fällt nach den neuen Förder-Plänen des Familienministeriums der Bundeszuschuss ganz weg – und dann läuft gar nichts mehr.

So sieht’s auch bei der “Mobilen Beratung gegen Rechts” – acht Mitarbeiter, 330 000 Euro Etat – aus. Noch stehen acht Mitarbeiter Lehrern und Eltern zur Verfügung, planen etwa mit Lichtenberger Kommunalpolitikern Aufklärungskampagnen. Ende 2006 ist Schluss. Projektleiterin Bianca Klose: “Das ist auch das Ende für all die inzwischen eingespielten Strukturen, die wir bisher aufbauten.”

(Detlef Fritz)

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