Aufruf zivilgesellschaftlicher und antifaschistischer Gruppen

Berlin: Sitz der NPD Parteizentrale

Seit Ende Februar ist klar, dass Berlin-Reinickendorf ein möglicher Ort für den Bundesparteitag der NPD am 4. April 2009 sein wird. Der Bezirk Reinickendorf bestätigte, dass eine Anfrage der Neonazis für das Fontane-Haus im Märkischen Viertel und das Rathaus Reinickendorf für dieses Datum vorliegt. Auch für den 11. April hat die NPD beide Räumlichkeiten vorsorglich reserviert. Zwar kündigte Reinickendorfs Bürgermeisterin an, es
auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen, um nicht an die NPD zu vermieten.

Jedoch ist es der Neonazi-Partei in den letzten Jahren leider mehrfach gelungen, sich die Nutzung von kommunalen Räumlichkeiten für Parteiveranstaltungen vor Gericht zu erstreiten. Schon 2006 konnte die NPD ihren Bundesparteitag im Fontane-Haus abhalten. Auch wurden der NPD, die in
Berlin in mehreren Bezirksverordnetenversammlungen sitzt, in den letzten Jahren immer wieder öffentliche Räume für ihre Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.

Auch in Erfurt versucht die NPD nach wie vor, für den 28. und 29. März die “Thüringenhalle” zu mieten. Termin und Ort des NPD-Parteitages stehen also noch nicht endgültig fest. Über den aktuellen Ort und Termin werden wir rechtzeitig informieren.

Wir können sie aufhalten!

Am 8. Mai 2005, dem 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, erzwangen Antifaschist_innen in Berlin den Abbruch eines Aufmarsches der JN, der Jugendorganisation der NPD. Ein breites antifaschistisches Bündnis hatte über 5.000 Menschen mobilisiert und blockierte die Route der Neonazis. In
Jena gelang es 2007, das neonazistische “Fest der Völker” am 8. September unter anderem durch massenhafte friedliche Sitzblockaden zu behindern. In Köln verhinderten im Herbst 2008 zehntausende Menschen mit Blockaden einen “Anti-Islam-Kongress” der extrem rechten Vereinigung “Pro Köln”. Am 6. Dezember 2008 gelang es in Berlin Lichtenberg 1.500 Antifaschist_innen, einen Naziaufmarsch mehrfach zu blockieren und den vorzeitigen Abbruch zu erzwingen.

Wir rufen auch in Berlin zu einer massenhaften Blockade des Parteitags der NPD auf. Wir wollen damit an die Erfolge antifaschistischer Proteste in
Berlin-Lichtenberg, Jena und Köln anknüpfen.

Niederlagen bei den anstehenden Wahlen und der weiterhin ungeklärte Streit innerhalb der NPD können die Neonazis für einen längeren Zeitraum empfindlich schwächen. Das Ausbleiben staatlicher Gelder wird die klamme Partei vorerst ruinieren. Grund genug, der NPD und ihrer Verherrlichung des Nationalsozialismus kräftig in die braune Suppe zu spucken und ihren Parteitag Anfang April zu verhindern.

Unser deutliches Stopp-Zeichen wollen wir unter anderem mit massenhaften friedlichen Blockaden erreichen. Die Choreographie der Aktionen muss
gegenseitig die unterschiedlichen politischen Strömungen und die Vielfalt der Aktionsformen respektieren, mit denen verantwortlich der menschenverachtenden Ideologie und der mörderischen Praxis des Neofaschismus entgegengetreten wird. Wir wünschen uns, dass viele Menschen unterschiedlicher sozialer und politischer Herkunft zu einer gemeinsamen Aktion zivilen Ungehorsams zusammenfinden.

Den NPD-Bundesparteitag am 4. April verhindern! Egal wo.

Zusammen! Gegen die NPD!

Demonstration zur Kundgebung vor dem Rathaus Reinickendorf, Eichborndamm 212-239 | Samstag, 04. April 2009, 9.00 Uhr | S- und U-Bahnhof Wittenau

Erstunterzeichner/innen und Unterstützer/innen

Berliner VVN-BdA e.V. | Bundesvereinigung VVN-BdA | Antifaschistische Initiative Moabit | Registerstelle Friedrichshain | UAB Hohenschönhausen | Antifa Jugendaktion Kreuzberg | Antifaschistische Initiative Reinickendorf | Jugendantifa Wilmersdorf und Charlottenburg | Jusos Reinickendorf | Jusos Berlin | Thüringer Landesvereinigung der TVVdN-BdA |
Kreisorganisation der VVN-BdA Weimar | Für eine linke Strömung (FelS) | Avanti – Projekt undogmatische Linke | Notruftelefon / Kampagne gegen Zwangsumzüge |
Antifaschistische Bündnis Südost | DGB-Jugend Berlin / Brandenburg | IG Metall-Jugend des Bezirkes Berlin – Brandenburg – Sachsen | | Mumia-Hörbuchgruppe
Irlandgruppe Omega | Runder Tisch gegen Rechts Reinickendorf | LAG Antifa der Linkspartei | Linksjugend | Evrim Baba, MdA / DIE LINKE / Berlin | Sevim Dagdelen, MdB, Sprecherin für Migrations- und Integrationspolitik der Bundestagsfraktion DIE LINKE |
Angelika Beer MdEP Bündnis 90 / Die Grünen | Lars Oberg, MdA | Axel Luther, ehem. Pfarrer in Lübars

Kontakt: zusammen-gegen-npd@riseup.net oder berlin@vvn-bda.org

Aufruf Zusammen gegen die NPD

Umgebungskarte