„Wir dürfen nicht hinnehmen, dass es in unserer Stadt solche Läden gibt“, sagte der Linke-Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich. Er kündigte weitere Proteste an. Das Geschäft liegt in der Nähe des Jüdischen Friedhofs.
Die Polizei sprach von rund 100 Teilnehmern, die friedlich am Antonplatz gegen den „Tønsberg“-Laden auf die Straße gingen. Wegen befürchteter Ausschreitungen durften die Demonstranten laut Polizei nicht in unmittelbarer Nähe des Geschäfts protestieren. Die Eröffnung des Ladens selbst verlief ohne Zwischenfälle.
Den Angaben zufolge gibt es in der Hauptstadt mittlerweile zwei Geschäfte, in denen die umstrittene Kleidermarke erhältlich ist. Der andere befindet sich in der Petersburger Straße in Friedrichshain. Unter dem Markennamen „Thor Steinar“ wird Herren-, Damen- und inzwischen auch Kinderbekleidung vertrieben. Die Marke verwendet bei Motiven auf T-Shirts oder Jacken unter anderem Elemente der nordischen Mythologie.
Nach den Worten der Grünen-Politikerin im Abgeordnetenhaus, Clara Herrmann, werden mit der Marke „mehr oder weniger versteckt rechte Symbole in die Mitte der Gesellschaft getragen“. Sie rief private Vermieter von Immobilien zur genauen Prüfung künftiger Mieter auf. Die mobile Beratung gegen Rechtsextremismus habe Klauseln für Mietverträge entworfen, mit denen auch nachträglich Geschäfte wie die „Tønsberg“-Läden verhindert werden könnten, betonte Herrmann.