Der Berliner Verfassungsschutzbericht 2006 verzeichnet einen Anstieg rechter Straftaten, allein die rechtsextrem motivierten Gewalttaten hätten um mehr als 100 % zugenommen, und NPD sei der zentrale rechtsextremistische Akteur in Berlin.
Erstmals legen fünf Berliner Fach-Projekte ihre Einschätzungen und Analysen der aktuellen Entwicklungen sowohl im Berliner Rechtsextremismus und Rassismus als auch im Bereich der Alltagsdiskriminierung vor.
Die “Berliner Zustände 2006. Ein Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung” schildern aus Sicht der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR), des apabiz – Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V., der Opferberatungsstelle ReachOut, des Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des TBB und der Netzwerkstelle moskito zentrale Aspekte der allgemeinen Entwicklung des vergangenen Jahres und analysieren diese unter Berücksichtigung der jeweiligen Arbeitsschwerpunkte. Durch die kontinuierliche Arbeit der Projekte in der Beratung und Unterstützung von Opfern rechtsextremer und rassistischer Gewalt/Diskriminierung oder von Akteur/innen für eine demokratische Kultur eröffnen sich Einblicke in Vorgänge und Prozesse, die jenseits polizeilicher Aufgabenfelder liegen oder durch polizeiliche Kriterien nicht zu erfassen sind.
Die Vorlage eines Schattenberichtes könnte die Erwartung wecken, dass hier Initiativen im Gegenzug zu den offiziellen Darstellungen das “Dunkelfeld”, also die offiziell nicht erfassten Schattenseiten beschreiben. Das ist jedoch nur zum Teil der Fall.
Prof. Dr. Birgit Rommelspacher leitet mit ihrem Vorwort den Schattenbericht ein. Der Journalist Norbert Siegmund kritisiert am Beispiel eines stadtbekannten rechtsextremen Aktivisten in einem kommentierenden Bericht den Umgang der Justiz mit rechtsextremer Gewalt. Über die Statistik der Gewalttaten berichtet die Opferberatungsstelle ReachOut und bettet die tiefergehende Analyse der Hintergründe in eine Betrachtung gesellschaftlicher Diskurse ein. Die Pankower Netzwerkstelle moskito resümiert die islamfeindlichen Aktionen in dem Stadtteil Heinersdorf, wo der rassistische Protest gegen den Moscheebau weitgehend ohne die organisierten Rechtsextremen auskam. Einen detaillierten Rückblick auf den Wahlkampf und die Strategien der Berliner NPD und die damit verbundenen Herausforderungen für das zivilgesellschaftliche Engagement liefert die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR). Das Problemfeld der alltäglichen rassistischen (u.a.) Ungleichbehandlung und Ausgrenzung, die aus der Mitte der Gesellschaft entspringen, sowie die Rahmenbedingungen der Anti-Diskriminierungsarbeit werden vom Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin (ADNB des TBB) beleuchtet Abschließend steuert das apabiz einen Überblick über die Entwicklung
des organisierten Rechtsextremismus im
vergangenen Jahr bei, in dem es vor allem um die bewegungsorientierte Neonaziszene und ihre Verbindungen aber auch Abgrenzungen zu NPD und JN geht. Als Heft im Heft liegt die Chronik der rechten, rassistischen und antisemitischen Gewalttaten in Berlin 2006 bei.
*Für Nachfragen stehen Ihnen Sabine Seyb, ReachOut, 030 – 69 568 339 und Bianca Klose, MBR
Berlin, 030 – 240 45 430 zur Verfügung.*
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Die Publikation zum Downloaden: www.mbr-berlin.de
Die Publikation kann bei der MBR bestellt werden. Hierfür erheben wir eine Schutzgebühr von EUR 2.- pro Exemplar. Bitte wenden Sie sich an uns unter der Nummer 030/240 45 432.