Den Angaben zufolge brannten Türen und Fenster.
Gegen das Anton-Schmaus-Haus wurde bereits Ende Juni ein Brandanschlag verübt. Ein Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe hatte damals nachts Flammen an dem Kinder- und Jugendclub bemerkt. Die Feuerwehr löschte den Brand. Trotzdem verursachte das Feuer einen erheblichen Sachschaden.
Haus möglicherweise bereits länger im Visier von Neonazis
Neonazis hatten in der Vergangenheit wiederholt gegen die Einrichtung der “Sozialistischen Jugend Deutschlands (SJD) – Die Falken” demonstriert. Damals hatte es Warnungen der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus gegeben, dass das Haus im Visier von Neonazis steht.
Auch im aktuellen Fall konnte der Brand durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gelöscht werden, allerdings wurde die Fassade des Hauses beschädigt, hieß es. Wegen Bauarbeiten ist die Einrichtung derzeit ungenutzt. Sie hätte am 4. Dezember eröffnet werden sollen. Verletzt wurde bei beiden Anschlägen niemand. Motiv und Hintergründe der neuerlichen Tat sind noch nicht bekannt, der Staatsschutz ermittelt wegen Brandstiftung.
Wowereit und Müller empört
Unterdessen hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mit Empörung auf den erneuten Anschlag reagiert. Er verurteile die Tat, die am Jahrestag des Novemberpogroms verübt wurde, auf das Schärfste, hieß es in einer Mitteilung. Die Zivilgesellschaft müsse gegen jede Form des Rechtsextremismus, des Ausländerhasses und der Intoleranz Gesicht zeigen.
Auch der Berliner SPD-Vorsitzende Michael Müller verurteilte den Anschlag. Wörtlich sagte er: „Es sind Feinde unserer Gesellschaft und der Demokratie, die an Orten der Kinder- und Jugendarbeit Feuer legen.“ Die Brandstiftungen sind nicht nur Anschläge auf das vielfältige, zu großen Teilen ehrenamtliche Engagement der Falken. Vielmehr wird bewusst Angst geschürt. Erneut rief der Sozialdemokrat zu einer Durchsetzung des NPD-Verbotes auf, wie es seine Partei seit langem fordert.