Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) berät seit vielen Jahren Akteure aus dem Hochschulbereich zum Umgang mit konkreten antisemitischen, rechtsextremen, rechtspopulistischen, rassistischen und verschwörungsideologischen Vorfällen im Universitätsalltag.
Im Kontext dieser Beratungen bietet die MBR auch Workshops, Seminare und Fortbildungen zu den genannten Problemen an.
Zu den Beratungsanlässen in diesem Bereich gehören u.a.
• rechtsextreme, rassistische und antisemitische Äußerungen oder Aktivitäten von
Studierenden, von Lehrenden, von anderen Beschäftigten aber auch von Dritten;
• Störungen oder Provokationen bei Lehr- und Diskussionsveranstaltungen (online und in
Präsenz) sowie in Chatgruppen;
• öffentliche Diffamierungen von und Anfeindungen gegenüber Hochschulangehörigen, u.a.
in (sozialen) Medien und durch parlamentarische Anfragen;
• persönliche Bedrohungen, Sachbeschädigungen und Gewalt.
Ziel der Beratungen ist es, Vorfälle zu analysieren und die Handlungs- und Sprechsicherheit der Anfragenden zu erhöhen, wozu auch die Klärung von Zuständigkeiten und die Abstimmung eines konkreten Vorgehens (inkl. Öffentlichkeitsarbeit) beitragen kann. Die MBR unterstützt die Beratungsnehmenden an Hochschulen – aber auch universitätsübergreifende Projekte und Zusammenschlüsse – dabei, sich eigener Positionen zu vergewissern, Arbeitsdefinitionen zu untersetzen und selbstbewusst zu kommunizieren. Die MBR begleitet auch die Entwicklung demokratischer Leitbilder und Hausordnungen. Weiterhin berät die MBR bei der Entwicklung von Schutzkonzepten (für Veranstaltungen sowie für Studierende und Mitarbeitende persönlich) und schafft Vernetzung für Solidarität und Erfahrungsaustausch.
Für Multiplikator_innen und Entscheidungsträger_innen an Hochschulen, wie Universitätsleitung und -verwaltung, Anlaufstellen (z.B. Antidiskriminierungsbeauftragte), Gremien, aber auch wissenschaftliche Mitarbeitende bzw. Lehrende und Studierende hält die MBR fortlaufend aktualisierte und praxisbezogene Fortbildungsmodule zu Antisemitismus (u.a. zu modernem Antisemitismus und israelbezogenem Antisemitismus), Rassismus, Rechtsextremismus,
Rechtspopulismus sowie Verschwörungsideologie bereit. Sie ist darüber hinaus aktiv in der Qualifizierung von Lehrkräften und Lehramtsanwärter_innen im
Umgang mit Äußerungen aus diesen Phänomenbereichen in Ausbildung und Berufsalltag.
Die MBR arbeitet besonders im Hinblick auf den Phänomenbereich Antisemitismus eng mit ihren Partnern zusammen:
Die MBR gehört dem Bundesverband Mobile Beratung (BMB) e.V. an, der als Dachverband rund 50 Mobile Beratungsteams bundesweit vernetzt, ihre Expertise bündelt und den engen fachlichen Austausch mit weiteren Beratungsstellen in allen Bundesländern herstellt. Alle im BMB organisierten Mobilen Beratungsteams arbeiten nach gemeinsamen Qualitätsstandards und können über die Webseite des BMB (s.u.) kontaktiert werden.
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS Berlin) wurde 2015 als bundesweit erste zivilgesellschaftliche Anlaufstelle für Betroffene von Antisemitismus ins Leben gerufen. Seitdem hat RIAS Berlin ein stadtweites Meldenetzwerk für antisemitische Vorfälle aufgebaut. Die Dokumentation und Auswertung der antisemitischen Vorfälle ermöglichen es, Politik und Öffentlichkeit auf Antisemitismus aufmerksam zu machen und Polizei, Justiz sowie
Verwaltung für aktuelle Erscheinungsformen zu sensibilisieren und Ansatzpunkte für zivilgesellschaftliches Handeln zu erschließen.
RIAS Berlin ist im Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Bundesverband RIAS) e.V. organisiert, der den Aufbau regionaler Melde- und Unterstützungsnetzwerke initiiert und unterstützt und sich neu gründende zivilgesellschaftliche Projekte fortbildet, deren Hauptzweck die zivilgesellschaftliche Erfassung antisemitischer Vorfälle in Deutschland ist. Über den Bundesverband RIAS ist somit eine deutschlandweite Vernetzung mit zivilgesellschaftlichen Melde- und Unterstützungsangeboten möglich.
Das Partnerprojekt Regishut – Sensibilisierung zu Antisemitismus in der Berliner Polizei unterstützt die Behörde bei der Verbesserung der Prävention und Repression antisemitischer Straftaten. Im Rahmen der Aus- und Fortbildung, unter anderem an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, klärt es sowohl (angehende) Mitarbeitende im Polizeivollzugsdienst als auch vollzugsnahe Beschäftigte über aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus auf und sensibilisiert sie für die Situation von Personen und Einrichtungen, die von antisemitischen Übergriffen bedroht oder betroffen sind.
Wenn Sie eine persönliche Beratung oder weitere Informationen zu unserem Angebot wünschen, sprechen Sie uns jederzeit gerne an!