Die zweite Welle betraf demnach vor allem Institutionen in Pankow, in einer dritten Sendung bekamen Bürger aus verschiedenen Teilen der Stadt den Drohbrief per Post. Die Daten der Betroffenen waren offenbar leicht zugänglich: Die Neonazis recherchierten sie über die Örtlichen Telefonbücher und glichen sie mit den Unterschriften unter dem Blockadeaufruf ab. »Wir sehen in den Drohbriefen einen Beleg dafür, dass die Rechtsextremisten durch den Misserfolg in Dresden getroffen wurden«, sagt Sebastian Wehrhan von der MBR.
Bereits am Montag hatte Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses erklärt, dass insgesamt seit dem 19. Februar 18 Personen und Institutionen sowie Geschäftsstellen der Linkspartei den Drohbrief erhalten hätten. Ermittlungsergebnisse habe der Staatsschutz beim Landeskriminalamt jedoch bisher nicht erzielen können.
(_Kröger_)