Am Donnerstagabend diskutierte darüber die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf, schließlich gehören die Räume dem Bezirk. Die Grünen-Fraktion war von der Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) informiert worden. Laut Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) untersagt der Mietvertrag, „staatsfeindliche Personen oder Gruppen oder Gegner der Demokratie“ zu bewirten. Die BVV verlangt nun, Pachtverträge zu ergänzen: Alle Veranstaltungen, bei denen es „zu Volksverhetzung kommen kann“, dürften nicht geduldet werden. Gemeinsam mit der MBR soll das Bezirksamt einen „lokalen Aktionsplan“ gegen Rechtsextremismus erstellen.
Die „Dienstagsgespräche“ gibt es seit 1991. Nach Auskunft des Berliner Verfassungsschutzes treffen sich je 50 bis 100 „diskursorientierte Rechtsextremisten“. Der private Veranstalter sei zunehmend in die rechte Szene „abgedriftet“. Anfangs kamen auch CDU- und SPD-Politiker zu den Veranstaltungen, die oft in Luxushotels stattfanden. 1994 geriet der damalige Sprecher der Innenverwaltung als regelmäßiger Teilnehmer in die Kritik.
Ratskellerwirt Rau sagt, der Organisator habe die Räume seit Jahresbeginn einmal im Monat gebucht. Berichte auf rechtsextremen Webseiten deuten aber darauf hin, dass es dort schon seit 2002 einige Termine gab. Nach dem Gespräch der Parteichefs am 1. September berichtete ein Radioreporter, der Eingang sei von NPD-Ordnern und der Neonazigruppe „Frontbann 24“ bewacht worden. Letztere hat Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gerade verboten.
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