Mit dem Container will die Initiative Anwohnerinnen und Anwohner sensibilisieren und darüber aufklären, dass die Marke “Thor Steinar” mit ihren Motiven rechtsextreme Ideologien transportiert und fester Bestandteil rechtsextremen Lifestyles ist. Es soll ein deutliches Zeichen gegen rechtsextreme Aktivitäten in Friedrichshain gesetzt werden, um damit in den Kiez hineinzuwirken und mehr Menschen zu motivieren, gegen Rechts aktiv zu werden. Der Container wird mit Hintergrundinformationen über die Marke “Thor Steinar”, die Historie des Gebäudes in der Petersburger Str. 94 als Folterkeller der SA im Nationalsozialismus sowie mit einer Chronologie von Neonaziaktivitäten in Friedrichshain gestaltet. Darüber hinaus wird ein großes AntiNaziGraffiti auf den Container gesprüht, das weithin sichtbar sein wird und den Protest gegen den Laden zum Ausdruck bringt.
Auch die Nachbarschaft macht mobil / Der Container wird ab dem 28.8.2009 für einen Monat vor dem “Tromsö” stehen
Seit der Eröffnung des “Tromsö” engagieren sich neben der IGR auch angrenzende Vereine und Nachbarn gegen den Laden. Zahlreiche Veranstaltungen unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure fanden seitdem statt, um deutlich zu machen, dass der Laden “Tromsö” in Friedrichshain unerwünscht ist: so etwa zwei Demonstrationen, eine Kiezparade, mehrere Informationsabende, Flyeraktionen, Veranstaltungen mit Gewerbetreibenden und eine Plakataktion.
Containeraktionen sind erfolgreich
Eine ähnliche Containeraktion gegen den “Tönsberg”-Laden in der Rosa-Luxemburg-Staße war bereits sehr erfolgreich. Anfang 2008 hatte sich ausgerechnet im einst durch jüdisches Leben geprägten Scheunenviertel Berlins ein ‘Modegeschäft’ einquartiert, der als ein Szeneladen für Rechtsextreme galt. Anwohner machten dagegen mobil. Und dem Laden wurde auch direkt ein Container vor die Tür gesetzt, auf dem einfallsreich über Neonazis aufgeklärt wird. Diese erste Kreativ-Aktion in Nachbarschaftsselbsthilfe wurde unterstützt durch eine Spendenaktion der stern-Aktion “Mut gegen rechte Gewalt”. Der Protest war erfolgreich, der Vermieter kündigte. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) begleitete beide Initiativen in ihrem Engagement gegen diese Szeneläden. Hierzu Bianca Klose, Projektleiterin der MBR: “Die juristische Auseinandersetzung ist in all solchen Fällen sehr langwierig. Umso wichtiger ist es, dass sich Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft eindeutig positionieren und mit kreativen Protestformen die Etablierung rechtsextremer Infrastruktur und von Anlaufstellen für die Szene zu verhindern versucht.”