Die Linke-Abgeordnete Evrim Sommer findet das unerhört – sie steht auch auf der “Feindesliste”.
Schon seit längerem geht die Berliner Rechtsextremen-Szene gegen Leute vor, die sich gegen Neonazis engagieren. Es gab Brandanschläge auf linke Szeneläden, Jugendeinrichtungen, Schmierereien mit Drohungen in Hausfluren. Am Mittwoch diskutiert das Berliner Abgeordnetenhaus über eine Liste, die auf einer Neonazi-Seite im Internet zu finden ist. Darauf finden sich unter anderem die Namen von linken Aktivisten, Politikern, Journalisten und Mitgliedern der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) – mit vollem Namen und Foto. „Wir nennen die Täter beim Namen“, steht über dieser Liste. Gerade in Berlin haben sich die Rechtsextremen auf dieses sogenannte Anti-Antifa-Arbeit spezialisiert, sagt Bianca Klose vom MBR: „Die Rechten sind hier ja relativ strukturschwach, und auch die NPD hat bei den Wahlen herbe Verluste hinnehmen müssen. Deswegen verlegen sich die autonomen Nationalisten darauf, diese Listen anzulegen und sogar mit Bildern zu versehen.“ Evrim Sommer, Abgeordnete der Linken und wegen ihrer kurdischen Herkunft ursprünglich aus der Türkei geflohen, steht ebenfalls auf dieser Liste und hat mit jetzt.de über ihr Engagement gegen Rechts und die aktuelle Debatte gesprochen.