Die Initiative gegen rechts Friedrichshain will mit der Aktion am 23. September die Entscheidung der Berliner Gerichte über die Räumungsklage bekanntgeben. Diese fällt einen Tag vorher.
Hintergrund: “Tromsö” – der Flagshipstore der Bekleidungsmarke Thor Steinar – öffnete Ende Februar 2009 seine Türen nahe dem Frankfurter Tor in Friedrichshain. Thor Steinar bedruckt Pullover, Jacken und Outdoor-Klamotten mit Symboliken und Bildern, die sich positiv zum deutschen Nationalismus und Militarismus, sowie zur Kolonialgeschichte positionieren.
Die Marke ist fester Bestandteil der rechten Szene und ihrem Lifestyle.
Dem “Tromsö” wurde zwar schnell gekündigt – doch seit dem zieht sich das jurisitische Verfahren. Einen ersten Erfolg konnte der Vermieter im Dezember 2010 beim Berliner Landgericht erlangen – die Kündigung sei rechtmäßig da der Vermieter über die wahren Hintergründe der Marke im Dunkeln gelassen wurde. Der Betreiber des “Tromsö”, die Skytec GmbH hat die im Januar 2011 eingelegte Berufung inzwischen begründet. Das Kammergericht befindet am 22. September darüber, ob die Berufung zurückgewiesen, oder angenommen wird.
Lange vor der Ladeneröffnung in Friedrichshain gab es bereits eine Auseinandersetzung aufgrund der Verwendung norwegischer Staatssymbole auf der Kleidung von Thor Steinar.
Mit Eröffnung des Tromsö 2009 wurde die nächste Runde eingeleitet. Die kleine Hafenstadt distanzierte sich öffentlich von Thor Steinar, die norwegische Botschaft und die Außenministerien von Norwegen und Deutschland mussten sich mit dem Fall beschäftigen.