An diesem Tag beginnt der Prozess gegen einen Mann, dem der sexuelle Missbrauch mehrerer Kinder vorgeworfen wird. Hennrich war bereits im Oktober 2008 für eine Demonstration zum selben Thema im Bezirk Marzahn-Hellersdorf verantwortlich, an der sich rund 350 Rechtsextremisten beteiligten – darunter viele Angehörige der militanten Kameradschaftsszene.
Es ist seit Jahren Strategie von NPD und Neonazis, das Thema Kindesmissbrauch für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Die berechtigten Ängste und die Verunsicherung in der Bevölkerung sollen ausgenutzt, spontane Wut und Empörung mit Parolen wie “Todesstrafe für Kinderschänder” gezielt angeheizt werden. Dabei nehmen sie weder auf die betroffenen Kinder noch auf deren Angehörige Rücksicht, die in aller Regel nichts mit der rechten Szene zu tun haben wollen. Im Gegenteil: Die Aktionen fügen ihnen neues Leid zu und machen die Kinder ein zweites Mal zum Opfer!
Rechtsextremisten können keine Kinderschützer sein. Ihre Ideologie ist eine Ideologie der Gewalt, der Männerherrschaft und der Unterdrückung Schwächerer. Sexuelle Übergriffe und Demütigungen sind deshalb auch innerhalb der rechten Szene an der Tagesordnung, wie Aussteiger und Wissenschaftler berichten. Dazu kommt die allgemeine Gewaltbereitschaft. Allein im vergangenen Jahr verübten Neonazis nach vorläufigen Angaben des Bundesinnenministeriums rund 14.000 Straftaten, darunter fast 750 Taten gegen Leib und Leben anderer. Viele ihrer Opfer sind Minderjährige wie das 13-jährige Mädchen in Hessen, das im Sommer 2008 bei einem rechten Überfall auf ein Zeltlager mit einem Klappspaten schwer verletzt wurde.
Gegenkundgebung und Demonstration
27.03.2009, 09:30 Uhr
Auftaktkundgebung: 09.30 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße
Demonstration: Turmstraße – Rathenower Straße – Alt Moabit – Wilsnacker Straße – Turmstraße
Zu der Gegenkundgebung rufen auf: Die LINKE Berlin und VVN/BdA Berlin.